Freitag, 5. Juni 2009

Gegen den modernen Fußball.

Es soll Leute geben, die finden Hoffenheim toll. Da heißt es dann, der Hopp habe ja soviel für die Region getan und der Fußballverein würde da dazuzählen. Manchen Leuten sind die Finanzierungsmodelle der Bundesligisten auch völlig egal und sie freuen sich alleine über guten und schönen Fußball.
Vorweg sei gesagt, dass der Kerl tatsächlich einige tolle Sachen in der Region auf die Beine gestellt hat. Er unterstützt medizinische Forschungsprojekte, soziale Einrichtungen und in lobenswerter Weise auch den Sport. Ja. Da werden jedes Jahr Gelder in die Förderung von Jugendlichen in den Sportarten Fußball, Handball, Eishockey und Golf (Golf zu fördern finde ich persönlich etwas übertrieben, weil ich der Meinung bin, dass Kinder mit reichen Eltern, die aus Langeweile und um ihren Snobismus in die Welt zu tragen, Golf spielen, jetzt nicht noch Geld dazu bekommen müssen, aber das ist eine andere Geschichte) gesteckt. Dieses Engagement möchte ich um nichts in der Welt kritisieren.
Somit ist persönlich nichts gegen die Person Dietmar Hopp zu sagen, außer dass er unglaublich dünnhäutig und wohl ein bissjen größenwahnsinnig ist und den Fußball kaputt macht.
Von der Dünnhäutigkeit hat sich jeder interessierte Fußballbeobachter in den letzten Monaten überzeugen können. Seit Jahren werden in den Fußballstadien Spieler, Trainer, Funktionäre und Schiedsrichter teilweise aufs Übelste beleidigt und Dietmar Hopp muss einen 18-jährigen Fan anzeigen, weil der ein Plakat mit Fadenkreuz hochhält. Die ganze Führungsetage von DFB und DFL sieht sich verpflichtet, Hopp unbedingt beizuspringen und die Kritik und die Schmährufe von Seiten der gegnerischen Fans zu verurteilen. Nun sollte sogar gegen eventuelle Beleidigungen vorgegangen werden. Wie unfassbar das ist, weiß man, wenn man in den Stadien noch heute sogenannte Urwaldrufe gegen schwarze Spieler hört, aus denen keine Konsequenzen gezogen werden. Auch der etwas seltsame "Boykott" des Tagesspiegels durch Hoffenheim gehört in die Reihe "Kurioses". Wie eng die Interessen von DFB und Hoffenheim vernetzt sind, sieht man u.a. darin, dass der ehemalige Hoffenheimer Trainer Hansi Flick jetzt bei der Nationalmannschaft Co-Trainer ist und der Sohn von Theo Zwanziger Manager der Frauenmannschaft in Hoffenheim.
Hoffenheim gehört bei den Zwanzigers also gewissermaßen zur Familie. Da hätte der Präsident über seine Worte besser „In eigener Sache“ geschrieben.
(Lorenz Maroldt, Chefredakteur des Tagesspiegels, September 2008)

Die Nominierung von Tobias Weiß in die Nationalmannschaft fällt mangels sportlicher Nachvollziehbarkeit wohl ebenso in die Kategorie "Imagepflege für Hoffenheim" wie die schnelle Abwicklung des Dopingfalles mitsamt seltsamer Äußerungen seitens Ralf Rangnick und äußerst mildem Urteil. Man fürchtet beim DFB bei weiterer Kritik von Fanseite um einen Geldgeber, Kritik am "Modell Hoffenheim" ist also nicht erwünscht. Von der Kritikfähigkeit von Theo Zwanziger wissen wir ja auch seit dem Weinreich-Fall. Und in Sachen Dünnhäutigkeit kommt man natürlich auch nicht an Ralf "Ich konnte schon als Kind nicht verlieren" Rangnick vorbei.
Abgesehen von diesen Unerfreulichkeiten am Rande ist eben das "Modell" aber schon hinterfragenswert. Christian Heidel hat 2007 gesagt, dass Hoffenheim einen von 36 Plätzen im Profifußball "wegnehme". Auch hier wieder das Schema der Entgegnung, man wendet sich an Papa DFB und unterstellt auch noch Aufruf zur Gewalt.
Dieses Jahr mussten 3 Vereine aus der ersten Liga absteigen, die alle ein Beispiel dafür waren, dass man trotz geringer Mittel in der Bundesliga Fußball spielen kann. Karlsruhe, Bielefeld und Cottbus werden jedes Jahr ihre besten Spieler weggekauft, sie können nur für wenig Geld neue kaufen und ihre Konkurrenzfähigkeit trotzdem aufrecht erhalten. Im "Modell" Hoffenheim gibt es so etwas nicht. Stattdessen werden Lügen verbreitet wie:
Unser Lohnetat ist mit 23 Millionen genauso hoch wie der von Cottbus. Das sollten manche Leute endlich registrieren

(Ralf Rangnick, August 2008)
Der gute Mann hat damals den Gesamtetat von Cottbus mit dem eigenen Spieleretat verwechselt. Vielleicht war es ein Versehen, ich glaube jedoch eher an eine manipulative Lüge. Warum sollte Rangnick nicht über den Etat seiner eigenen Mannschaft Bescheid wissen?

Großartig fand ich dann auch folgendes Zitat:
Dietmar Hopp ist genau das Gegenteil von Abramowitsch.

(Dr. Theo Zwanziger, September 2008)

Ich befürchte, Theo Zwanziger hat das tatsächlich ernst gemeint. Hopp ist also kein Milliardär, der sich aus Spaß am Fußball einen Verein aufbaut und für teures Geld Spieler käuft. Achso. Ja also dann kann man die beiden nun wirklich nicht miteinander vergleichen.
Wenn es um Hopps Beweggründe geht, dann sagt er immer wieder Folgendes:

Bei mir war es eine spezielle Situation. Hoffenheim ist mein Heimatort, dort habe ich Fußball gespielt. Dort kenne ich alle, dort habe ich das Vertrauen.

(Dietmar Hopp)
Hoffenheim ist also Herzenssache für Dietmar Hopp. Der Verein liegt ihm so sehr am Herzen, dass er ihn zwischenzeitlich mal mit anderen Vereinen zum FCH Heidelberg 06 fusionieren und in Heidelberg ein Stadion bauen wollte. So weit geht seine Liebe zu seinem Heimatort Hoffenheim.
Das zweite "große" Gegenargument für Kritik am Modell Hoffenheim ist die "vorbildliche Jugendförderung". Solch eine Aussage ist Hohn für die anderen Vereine der Region, die mittlerweile ihre talentiertesten Spieler von Hoffenheim abgeworben bekommen und als deren eigene präsentiert werden.
Das Agreement, dass man keine Spieler von anderen Profi-Klubs abwirbt, gibt es schon lange nicht mehr. Ich erwarte von meiner Jugend-Abteilung sogar, dass sie versucht, die besten Spieler zu holen.
(Jan Schindelmeiser, Manager von Hoffenheim, Juni 2008)
Wie die gute Jugendarbeit dann auf dem Platz aussieht, ließ sich dieses Jahr besonders gut sehen, denn bekannterweise spielt Hoffenheim stets mit 11 Talenten aus der eigenen Region.
In Wahrheit besteht 1899 Hoffenheim aus einigen vom VfB Stuttgart abgeworbenen Talenten und vielen (zugegeben hochklassigen) Ausländern. Für diese wurden in den letzten beiden Jahren insgesamt über 30 Millionen Euro ausgegeben. Mit nachhaltiger Jugendförderung hat das wohl recht wenig zu tun.
Abschließend muss natürlich gesagt werden, dass niemand Hopps Projekt verbieten kann (auch wenn die 50+1 Regel de facto ausgehebelt wird), gerade auch, weil genug andere Vereine ebenso ihr Geld "geschenkt" bekommen hat. Ich verweise auf Christoph Biermanns tollen Artikel im Spiegel, indem einiges Wahres und nach etwas Relativierung der Bosheit von Hoffenheim folgende Aussage steckt:
Aber all das macht die Anwesenheit Hoffenheims nicht zu einem Projekt im Dienste der Menschheit oder zu einem, das dem Besten des Fußballs dient.
(Christoph Biermann, SpON, September 2008)
Richtig. Hoffenheim steht für eine Entwicklung, die zwar nicht allein durch Dietmar Hopp bedingt ist, durch ihn jedoch beschleunigt und forciert wird. Auch Wolfsburg und Leverkusen haben ähnliche Finanzierungsmodelle und fairer sportlicher Wettbewerb kann sowieso nicht gewährleistet werden. Trotzdem kann man durchaus stehen lassen, dass ein künstlicher Verein wie Hoffenheim den in der traditionellen Fußballkultur und mit eigener (Finanz-)Kraft gewachsenen Vereinen einen Platz im Profifußball wegnimmt.
Einzigartig ist außerdem vor allem die Arroganz, mit der Kritik an Hoffenheim immer wieder abgetan wird und außerdem die Unterstützung des DFB, der die Meinung eines Großteils der (ich nenne es mal "aktiven") Fußballfans einfach übergeht.

Abschließend möchte ich meinen Artikel mit einem hoffnungsvollen Zitat von Reinhard Rehberg aus der MRZ:
In der Geschichte des FSV Mainz 05 seit 1990 steckt all das, was sich Dietmar Hopp für seine Milliarden nie wird kaufen können. Das normale Leben. Tiefe Täler, Alltag, hart erarbeitete Triumphe, ein ewiges Jonglieren auf einem dünnen finanziellen Ast. Hinfallen und wieder aufstehen. Absteigen, selbst aufgebaute Spieler und Trainer verlieren, neue Entwicklungen einleiten, Geduld haben, mit kleinem Geld auf dem Transfermarkt daneben liegen und Volltreffer landen. Ein Stadion bauen mit geliehenem Geld. Eine Stadt über Jahre in einem aufregenden Auf und Ab emotional unter Hochspannung halten. Das ist es, was eine TSG Hoffenheim nie erleben wird. Mit unbegrenzt langen Scheinen immer nur nach oben: Das ist nicht das normale Leben.

6 Kommentare:

  1. Ok, ich schreib einfach mal, was mir so lose einfällt.
    1. Hoffenheim hat viel Geld, aber andere Vereine auch. Und die haben auch nicht alles aus eigener Tasche bezahlt. (München altes Olympiastadion -> gute finazielle Basis).
    2. Ich denke auch andere Vereine haben je nachdem gute Kontakte zum DFB, so sollte Leverkusen eigentlich WM Stadion werden und als der Kaiser Teamchef war wird das Verhältnis zu Bayern auch nicht schlecht gewesen sein.
    Verdammt, ich hab keine Zeit mehr, der Rest kommt später. Simon

    AntwortenLöschen
  2. Ha, ich hab doch noch bisschen Zeit, also weiter.
    3. Hopp ist in meinen Augen besser als irgendein Scheich, der wirklich gar nichts mit dem Verein zu tun hat. Wenn ich so viel Geld hätte würd ich auch den Fc Pfalzfeld-Hausbay zu nie gekannter Größe erheben.
    4. Jugendarbeit besteht nunmal dadrin die ganzen Talente aus der Region zu kaufen. Das ist bei Mainz nicht anders, in der E-Jugend ham die auch von uns (TSV Schott damals) Spieler "abgeworben".
    5. Ja, die Hoffenheimer sind wirklich Pussies. Liegt aber vielleicht auch ein bisschen da dran, dass es halt irgendwie in ist Hoffenheim scheiße zu finden und deswegen da Nachtritt.
    6. Mit dem Erfolg kommen die Fans, Mainz ist vor ein paar Jahren auch noch mit 6000 Leuten im Schnitt gewesen, heute sind es dann 20 000, die schon seit 100 Jahren treuste Anhänger sind?
    7. Man kann halt leider nicht nach einer Saison 40 Jahre Bundesliga spielen. Dazu braucht es halt 40 Jahre... Also gib Ihnen Zeit.

    Jo, das heißt nicht, dass Hoffenheim nicht scheiße ist, aber viele andere sind genauso scheiße.

    AntwortenLöschen
  3. So, dann möchte ich jetzt mal im Allgemeinen auf die Einwände eingehen:
    zu 1.) Dass viele andere Vereine durch staatlich geförderte Stadien (eben Olympiastadion oder die Stadien der WM 2006) oder Konzernbeteiligung (wob, lev) unterstützt worden sind, ist ja kein Geheimnis und trotzdem wird von diesen Vereinen ein Wirtschaften mit den Geldern verlangt. Nach Hoffenheims schlechter Rückrunde schreit Rangnick nach Neuzugängen und es wird gerade mal wieder für 4,5 mio ein neuer Brasilianer eingekauft.
    zu 2.) Klar, auch andere Vereine haben gute Kontakte zum DFB (warum wohl spielen in der Nationalmannschaft jetzt nur noch Stuttgarter), selten wird dies medial aber so ausgenutzt wie durch Hoffenheim. Der DFB betreibt quasi Lobbyarbeit für Hopp und das finde ich widerlich.
    zu 3.) Ich finde nicht, dass Hopp von den Scheichs oder von Abramowitsch irgendetwas unterscheidet. Würde er wirklich nachhaltig die Jugend fördern, wie er es immer vorgibt, dann würden nicht jedes Jahr wieder mehrere Millionen für irgendwelche Brasilianer ausgegeben anstatt eigenen Talenten (gegebenfalls eben auch in der zweiten Liga) eine Chance zu geben.
    zu 4.) Das Abwerben von Jugendspielern der Regionalvereine durch Proficlubs ist noch einmal etwas anderes, schließlich wird dort den Spielern die Möglichkeit gegeben, in höheren Jugendligen zu spielen und später evtl. in der Profimannschaft. Hoffenheims Vorgehen ist nicht wirklich im Sinne von Jugendförderung, da geht es teilweise einfach auch darum, die Konkurrenten zu schwächen und es wird natürlich wieder eine Menge Geld rausgehauen.
    zu 5.) Naja, so richtig "in" ist es gar nicht mal. Schau dir mal die Lobeshymnen, gerade der konservativen Medien, Faz, Zeit, Bild, Welt an. Kein Wort der Kritik, es wird nur von "Chance für die Bundesliga" gesprochen und das finde ich pervers, wenn man dafür dann Cottbus absteigen lässt.
    zu 6.) Mainz hat sich aber diesen Schritt erarbeitet und erwirtschaftet. Die Euphorie und der Hype in Mainz wurden allein durch sportliche Leistungen und nicht durch Milliardeninvestitionen hergestellt.
    zu 7.) Es geht nicht um Tradition. Es geht um Personen und Finanzierungsmodelle und um Fankultur. In jedem Bericht über Hoffenheims Fans ist vom "Akademikerfanclub Heidelberg" die Rede. Für mich ist das die Perversion von Fußballkultur...

    Und ja, andere Vereine sind auch scheiße, aber Hoffenheim ist es noch ein Stück mehr.

    AntwortenLöschen
  4. Da ich nun offizieller Verteidiger von Hoffenheim bin, gehts los:
    Verstehe deinen ersten Punkt nicht so ganz. Mir ging es eher darum zu sagen, dass es reiche und arme Vereine gibt und teils halt nicht nur durch vereinseigenes Wirtschaften.
    Aber warum soll ein reicher Verein nicht sein Geld für Spieler verbraten, es ist halt einfach eine Investition, die sich lohnen mag oder nicht.
    2. Ok, seh ich nicht ganz so hart, aber ok.
    3. Naja, was ihn von den Scheichs unterscheidet ist, dass er immerhin daher kommt und auch schon vorher mit dem Verein verbunden war (glaube ich jedenfalls). Zur Jugendarbeit wäre es dann mal interessant zu sehen, wer in 10 Jahren bei Hoffenheim spielt.
    4. Sehe ehrlich gesagt keinen Unterschied von Hoffenheims Vorgehensweise zu den anderen Clubs, außer dass Hoffenheim mehr Geld besitzt.
    5. Ich hatte das jetzt mehr so auf Leute bezogen mit denen ich zu tun hab Freunde/Studenten/etc. kenne da keinen, der Hoffenheim gutheißen kann. Lese leider nicht viel Zeitungskram außer AZ und spon.
    6.+7. Es geht meiner Meinung nach doch um Tradition. "Tradition kann man nicht kaufen" liest man recht oft, wegen es um Hoffenheim. Aber dann sollte man für die Bundesliga nur die Gründungsmannschaften erlauben.
    Person Hopp scheiße zu finden finde ich völlig legitim, aber die Hauptkritik geht ja wirklich gegen dieses Finanzierungsmodell. Meiner Meinung nach aber gibt es halt einfach reiche und arme Clubs. Ob die einen jetzt so reich sind, weil sie nen Goldschatz finden nen Investor haben, das Stadion vom Staat mitfinanziert bekommen haben oder einfach das Glück hatten ein Verein in einer Region mit vielen Einwohnern zu sein spielt jetzt nicht die riesen Rolle. Von den reichen Vereinen wird dann aber gerade Hoffenheim ins Visier genommen.
    Stichwort Fankultur: Gerade das ist irgendwie so ein Grund, warum ich 05 nicht leiden kann. Die haben einfach diesen extrem hohen Frauenanteil und noch dazu sind für mich die typischen Mainzfans so ein 40 Jahre altes Pärchen. Aber fairerweise muss man ja doch irgendwie sagen, es kann halt nicht jeder Verein einen 90% Kern haben, der Schicht im Bergwerk arbeitet und vorm Spiel 10 Halbe trinkt.
    Ich denke ir einfach, vieles was man Hoffenheim vorwirft könnte man auch anderen Vereinen vorwerfen. Sie sind jetzt halt auch ganz neu. Aber ich weiß nicht, ob in 10 Jahren das Ganze noch so eng gesehen wird. Simon

    AntwortenLöschen
  5. Ähhhmmm,
    Simon bzw. Anonym:
    Was bitte hat denn der Frauenanteil der eigenen Fans jetzt hier zu tun? Können Frauen deiner Meinung nach keine Fußballfans sein? Auch wenn ich bezüglich Hoffenheim nicht unbedingt deiner Meinung bin (ich respektiere und akzeptiere sie dennoch), aber dieser Punkt in deiner "Auflistung" verwundert mich schon sehr und den kann ich definitiv nicht nachvollziehen oder ähnliches (da geht es mir so wie dir mit einigen Argumenten gegen Hoffenheim).

    Vielleicht erklärst du es ja noch.

    AntwortenLöschen
  6. So, dann möchte ich ja doch noch einmal etwas entgegnen.
    Erstmal möchte ich auf das Wort "Tradition" eingehen. Natürlich ist das an sich lächerlich (lescherlisch), sich darauf zu berufen, weil Erfolge aus vergangenen Tagen keine Berechtigung darstellen, in der Bundesliga zu spielen. Andererseits hat auch Hoffenheim eine 110-jährige "Tradition", darauf musste ja auch unbedingt hingewiesen werden, als man den Verein umbenannte. Sinnvoller ist das "Traditionsargument" aber, wenn es um die Nicht-Künstlichkeit von Vereinen geht. Hoffenheims Erfolg ist künstlich, weil er nicht erarbeitet sondern geschenkt wurde. Auch wenn andere Vereine fremdfinanziert werden, so wird nirgendwo so mit dem Vorschlaghammer gewirtschaftet wie in Hoffenheim und das ist der Grund, warum sich soviel Widerstand von Fanseite dagegen regt. Dass sich da Leverkusener und Wolfsburger nicht besonders hervortun ist klar, aber als Bielefelder, Cottbusser und von mir aus auch Mainzer ist das verständlich.

    Zur "Frauenproblematik". Ich glaube nicht, dass Simon etwas gegen Frauen generell oder Frauen als Fußballfans hat. Es geht darum, dass Fußballkultur im ursprünglichen Sinne etwas mit Saufen, sich Schlagen und Rumgröhlen zu tun hat. Die weiblichen Fans haben in diesen Hinsichten zwar schon aufgeholt, Männer haben aber schon noch einen Vorsprung, sodass sich Simons Kritik wohl eher darauf bezieht. Ist es nicht so? ;)

    AntwortenLöschen