Eigentlich wäre die passende Überschrift zum Blogeintrag "Why does it always #rain on me?" gewesen. Ich war nämlich beim Southside und es hat #geregnet. Viel #geregnet.
Allerdings waren Travis nicht da und ich wollte einen künstlerischen Bezug herstellen. "Winter" von Joshua Radin hätte auch gepasst, kalt war es nämlich auch, aber nicht so kalt, wie #nass. Also dreht sich der Titel um die zweite besonders erwähnenswerte Flüssigkeit des Wochenendes. Alkohol (den Zusammenhang muss ich jetzt nicht gesondert darstellen, oder?).
Dieses Jahr hat das Southside eine ganze Menge alter Klassiker rausgegraben, die wohl auch Rock Am Ring gut gestanden hätten (btw. wie erklärt man eigentlich den Blödsinn, den die dieses Jahr eingekauft haben?).
Faith No More, die Pixies, Nick Cave, Kraftwerk, Social Distortion und die Ärzte haben alle schon einige Jahre auf dem Buckel und obwohl außer den Ärzten kein wirklicher Publikumsmagnet dabei war, war das Southside auch dieses Jahr wieder ausverkauft. Gut gemacht. (Ok, die Argumentation hinkt jetzt etwas, weil ich gerade auf das unterirdische (und trotzdem ausverkaufte) RaR-LineUp geschimpft habe. Ich meine aber hier, dass die Veranstalter den Spagat zwischen künstlerischem Anspruch und Massentauglichkeit geschafft haben, der bei RaR jedes Jahr eher zu Ungunsten ersterem ausfällt - Ein ganzes Wochenende dredg gucken ist nunmal auch doof.)
Im Einzelnen dann meine Eindrücke vom Wochenende:
Am Donnerstag durften wir das großartige Wetter vollgepackt zwei Stunden lang in der Schlange verbringen und Freitags morgens wurden wir dann schon vom #Regen begrüßt.
Als erstes ging es dann zu Less Than Jake. Darüber will ich gar nicht viele Worte verlieren, das war nämlich ziemlicher Mist. Immerhin haben auch Less Than Jake die Überflüssigkeit des Genres "Ska-Punk" eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es konnte nur besser werden.
Wurde es auch, denn danach hab ich mir im Zelt die Silversun Pickups angeschaut. Kannte ich vorher nicht, werde das aber nachholen.
Jetzt endlich das erste erhoffte Highlight, die Fleet Foxes. Leider fing es während der wunderschönen Songs an zu #regnen, was den Eindruck ein wenig trübte, denn diese Musik verdient Sonnenschein!
Anstatt zu Keane zu gehen, flüchtete ich auf den Zeltplatz (der #Regen) und kam erst wieder zu den Ärzten wieder (es hatte tatsächlich wieder aufgehört zu #regnen). Eigentlich kann ich mit eben diesen nicht so wahnsinnig viel anfangen (zu simpel, zu krawallig), aber aufgrund des Lobes von allen Seiten für die Live-Auftritte und mangels Alternativen, hab ich mir das Konzert dann doch angeguckt. Und nicht bereut. Die drei (also zumindest zwei von ihnen, der Dritte wirkte ein wenig unbeteiligt) sind grundsympathische Kerle und gute Entertainer. Außerdem können die Songs auch nicht soo schlecht sein, wenn man selbst gefühlte 5 km von der Bühne entfernt mit wildfremden Menschen in den Armen liegt und Westerland gröhlt...
Als Late-Night-Act war dann Nick Cave an der Reihe. Ich hatte ja eigentlich düstere Balladen erwartet und war dementsprechend überrascht, als der alte Mann auf der Bühne so richtig loslegte und einen unglaublich energievollen Rock n Roll- Auftritt hinlegte. Zwar blieben ein paar der erhofften Balladen (Into My Arms, As I Sat Sadly By Your Side) auf der Strecke, dafür gab es dann bei The Ship Song aber einen wahrhaft magischen Moment, als ein Verstärker (oder irgendsowas, ich kenn mich da nicht so aus) ausfiel und die Menge den Song zuende sang.
Der nächste Tag begann mit #Regen. Der machte dann dankenswerter Weise aber eine Pause und wir konnten den tollen Auftritt von Johnossi sehen. Die Menge tobte bereits um halb 3 mittags. Großartig.
Danach dann Gaslight Anthem, die mit einem tollen Konzert und den immer noch starken Songs wahrscheinlich eine ganze Menge neuer Fans gewonnen haben (mich nicht, denn ich bin schon einer).
Brand New habe ich leider verpasst (es hatte übrigens währenddessen #geregnet), weil ich meinen Rausch ausschlafen musste (s. Titel), bei der zweiten Hälfte der Editors war ich aber wieder fit und durfte einen großartigen Auftritt erleben. Wahnsinns-Sound, Wahnsinns-Stimme und Smokers Outside The Hospital Doors hab ich auch noch mitbekommen. Alles in Allem eine tolle Einstimmung auf:
Franz Ferdinand! Das stimmungsmäßige Highlight des Wochenendes (es #regnete NICHT). Der ganze Auftritt war eine einzige riesengroße Party (zumindest da, wo ich war) und legt die Messlatte für den nachfolgenden Headliner-Auftritt verdammt hoch.
Die Kings Of Leon wurden ihren Vorschuss-Lorbeeren nicht so ganz gerecht. Die Hitdichte ist einfach nicht so hoch, dass sie über 1 1/2 Stunden überzeugen können. Sex On Fire und Use Somebody und On Call waren natürlich trotzdem großartig und Spaß hatten wir auch.
Danach mussten aber leider die Nine Inch Nails aufgrund von Erschöpfung, Unlust und #Regen dran glauben und der Abend endete im Partyzelt.
Der Sonntag begann dann zwar wieder mit #Regen, dann hatten wir aber tatsächlich einige Stunden schönes Wetter, was mit einem Mini-Fußballturnier auf dem Zeltplatz gefeiert wurde.
Begonnen wurde der musikalische Teil des Tages dann mit Frank Turner im Zelt, den ich im Februar bereits zusammen mit Gaslight Anthem gesehen und für gut befunden hatte. Dieses Eindruck konnte er aufrecht erhalten, sodass er es sich jetzt eigentlich verdient hat, dass ich mir eine CD von ihm kaufe (der wird sich freuen).
Im Anschluss kam dann der großartige Joshua Radin, der es mit dem Ska-P-Sound von außerhalb aufnehmen musste, dies aber wunderbar bewerkstelligte, indem er erst einige Songs mit seiner Band spielte (u.a. ein grandioses Cover von Dylans Don't Think Twice, It's Alright) und dann zu seinen "Whisper-Rock" Stücken Winter und Closer überging. Die Stimmung im Zelt war überragend und bewies einmal mehr, dass kleinere Bands (bzw. Künstler) im Zelt besser aufgehoben sind als am frühen Nachmittag auf der großen Bühne.
Mars Volta musste ich nach einer halben Stunde (und zwei Songs!) abbrechen, weil es wieder anfing zu #regnen und ich kleidungsmäßig nicht dafür gerüstet war. Allerdings war der Auftritt - passend zu ihren Frisuren - schon sehr schräg. Ziemlich viel Gitarrengefrickel und wenig Songstrukturen. Was die At The Drive-In-Überbleibsel angeht, sind mir weiterhin Sparta lieber (v.a. wegen eines Wahnsinns-Auftritts beim Highfield 2007).
Nach einem kurzen Intermezzo auf dem Zeltplatz ging es dann zu den Pixies, die für mich der ausschlaggebende Grund waren, dieses Jahr zum Southside zu fahren. Ein einwandfreier Best-Of-Auftritt in sehr nüchterner Art vorgetragen. Highlights waren dann zum Schluss natürlich Where Is My Mind und Debaser. Was hat eigentlich Frank Black gemacht, als er sich an den Rand der Bühne gestellt hat? Zwischendrin hat es übrigens kurz gehagelt.
Danach habe ich Social Distortion verfolgt. Ich weiß noch nicht, wie ich das Konzert finden soll, die waren zwar unheimlich sympathisch, aber außer Story Of My Life haben mich die Songs nicht so mitgerissen. Interessanter war, wie sich die gelangweilten Securitys gegenseitig Flummis, Tennisbälle und Klorollen zuwarfen bzw. -kickten. Gegen Ende hat es dann angefangen zu #regnen und bis zum frühen Morgen nicht mehr aufgehört.
Würdiger letzter Headliner des Southside waren Faith No More. Eine großartige Show und viele Hits entschädigten für das schlechte Wetter. Ein besonders großes Lob ist v.a. deswegen auszusprechen, dass Mike Patton es tatsächlich geschafft hat, die von #Regen und Kälte ausgezehrte Menge (inklusive mir selbst) noch einmal richtig mitzureißen. We Care A Lot war dann ein klasse Schlusspunkt.
Heute mittag ging es dann nach Hause und erwähnenswert ist noch, dass wir (alter VW-Bus mit Fahrer mit Rastas) tatsächlich 3x (auf der Hinfahrt auch schon einmal) von der Polizei zur Kontrolle rausgewunken wurden...
Fazit: Musikalisch absolut großartiges Festival (was sich allein schon aufgrund der gehäuften Verwendung des Wortes "großartig" in meinem Blogpost nachvollziehen lässt) mit leider sehr schlechtem Wetter.
Montag, 22. Juni 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
habs mir zwar nich komplett durchgelesen, aber eins zu Brand New:
AntwortenLöschenes hat nich geregnet und die Band wäre es definitiv wert gewesen früher aufzustehen, einfach nur hammer =)
ach, ich seh jetzt erst, dass du auf dem southside und nich hurricane warst ;) deswegen der regen^^
AntwortenLöschenÄh ja... ^^
AntwortenLöschenBrand New nicht zu sehen, war jedenfalls höchst unfreiwillig, ich hab den Schlaf ganz dringend gebraucht...
soweit ich weiß sind die PA ausgefallen - also die Verstärker die den Sound zum Publikum bringen. Nick Cave und die Band hat das nicht bemerkt, da sie nur ihre Monitorboxen hören (die, die sich auf der Bühne befinden) - das heißt die Glücklichen waren die in der ersten Reihe, die sowohl die Monitorboxen als auch das Publikum gehört haben (so wie ich :-)) - habe übrigens die meisten setlists der konzerte die ich beim southside angesehen habe auf setlist.fm gepostet, hier zB die von nick cave: http://www.setlist.fm/setlist/nick-cave-and-the-bad-seeds/2009/southside-festival-neuhausen-ob-eck-germany-73d67e0d.html
AntwortenLöschen