Dienstag, 5. Januar 2010

Endlich eine Liste! Teil 3.

Vorweg wünsche ich meinen Lesern mit etwas Verspätung noch ein frohes neues Jahr 2010 und weise darauf hin, dass ich mir für das Jahr vorgenommen habe, wieder mehr zu Papier zu bringen zu bloggen. Neujahrsvorsätze haben bei mir die gute Tradition des Nichteinhaltens, aber vielleicht kommt ja die große Blog-Lust nochmal zurück.
Jedenfalls ist das, was die neue Regierung abzieht, nicht wert, kommentiert zu werden. Da wird jede Form von Kabarett unnötig, wenn sich die handelnden Personen immer wieder aufs neue selbst karikieren. Dass z.B. Guido Westerwelle ein Nichts ist, durfte man in den letzten Jahren immer wieder am Rande mitbekommen, dass man es aber jetzt so offensichtlich aufs Brot geschmiert bekommt, ist fast schon ein wenig beängstigend.
Ebenso beängstigend ist, dass zwar alle Welt erleichtert war, dass Roland Koch nach Jungs Rücktritt nicht ins Kabinett gekommen ist, keiner aber wirklich mitbekommen, was für ein Scheusal wir stattdessen jetzt zu ertragen haben. Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen diesen wunderbaren Artikel über Frau Doktor Köhler (ja auch darüber kann man im Moment spotten) ans Herz legen, der offenlegt, mit wem wir es da eigentlich zu tun haben.

Wer aber den Titel meines Blogeintrags gelesen hat, der wird wissen, dass es mal wieder und schon wieder nicht um Politik, sondern um eine Liste gehen soll.
Dieses Mal sind die besten Filme des vergangenen Jahres dran und auch wenn ich den hochgelobten "Where The Wild Things Are"-Streifen bisher noch nicht gesehen habe, denke ich, oft genug im Kino gewesen zu sein, um hier mal kurz Gutes von Schlechtem zu unterscheiden.

Platz 5
Inglorious Basterds
Ich habe lange überlegt, ob ich Inglorious Basterds in meine Liste aufnehmen soll, wahrscheinlich v.a. deswegen, weil ich denke, dass mich andere Filme dieses Jahr mehr beeindruckt und beschäftigt haben. Das liegt zum einen an der Schwäche der Story an sich, zum anderen daran, dass diese Story nicht konsequent erzählt wird, sondern nur als Rahmenhandlung für einzelne Szenen, die für sich genommen ab und zu großartig sind, dient. Natürlich ist dies ein typisches Tarantino-Stilmittel, aber es verhindert, dass wirklich Spannung aufgebaut wird. Spannend im eigentlichen Sinne ist es dann nur, wenn Christoph Waltz auftaucht, dessen SS-Jäger herrlich fies ist und Brad Pitt mal eben nebenbei an die Wand spielt. Diese schauspielerische Leistung ist mE auch der Grund, warum hier nicht der ebenfalls hervorragende Film "Frost/Nixon" steht.

Platz 4
Hangover
Hangover ist nicht besonders niveauvoll. Das muss man vorneweg sagen. Die Art Humor, die den Film bestimmt, ist derb, platt, brachial und einfach, so wie man es in vielen sogenannten Komödien der letzten Jahre viel zu oft erlebt hat. Trotzdem ist der Film gerade deswegen so gut. Wenn wie hier eine Pointe an die andere gereiht wird, dann muss Humor nicht feinsinnig sein, gerade dann, wenn trotz allen Unfugs auch noch eine Geschichte erzählt wird, die im Gegensatz zu den meisten Genreverwandten von Hangover weder vorhersehbar noch langweilig ist. Jedenfalls ist ein Film, bei dem man so oft lachen muss, in jeder Jahresbestenliste gut aufgehoben.

Platz 3
Soul Kitchen
Soul Kitchen ist der "jüngste" Film, ihn habe ich erst kurz vor Weihnachten gesehn und es ist tatsächlich die 4. Komödie in dieser Liste. Normal bin ich etwas vorsichtiger mit diesem Genre, aber Soul Kitchen ist tatsächlich sehr gut gemacht und auch wenn Regisseur Fatih Akin ein bissjen zu sehr versucht, möglichst viele Handlungsstränge zusammenzubringen, sind Geschichte und Figuren herrlich skurril und sympathisch gezeichnet, insbesondere der krawallige Koch und Moritz Bleibtreu einmal mehr in seiner Paraderolle überzeugen.

Platz 2
(500) Days Of Summer
(500) Days Of Summer ist eigentlich kein _besonderer_ Film, also einer, bei denen einem beim aus dem Kino gehen noch der Mund offen steht. Er ist vielmehr ein liebenswerter Film, der zum Einen auf hervorragende Weise das Genre "Liebeskomödie" mit einer unspektakulären und unbesonderen, aber unglaublich charmanten Geschichte mit ebenso tollen Hauptdarstellern ad absurdum führt und dann der fantastische Soundtrack, der immer wieder im Film selbst thematisiert wird - Wie in der herrlichen "Tanz"-Szene oder wenn Tom "There Is A Light That Never Goes Out" hört, Summer mitsingt und er ihr dann völlig fassungslos hinterherguckt, dann ist man ihr als Zuschauer genauso verfallen wie Tom...

Platz 1
Das Weiße Band
Über den Film habe ich ja bereits einige Worte verloren, aber es soll auch hier nicht ungesagt bleiben, dass "Das Weiße Band" für mich einen der besten Filme überhaupt darstellt. Sowohl filmisch und schauspielerisch, als auch vom moralischen Gehalt des Films absolut beeindruckend...

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