Samstag, 25. Juli 2009

Journalismus.

Man muss Oskar Lafontaine nicht gut finden (ich tu es btw. auch nicht unbedingt). Ganz schlimm ist jedoch der Umgang der Medien mit ihm. Ich finde jede Art von kritischem Journalismus gut, aber, um Himmels Willen, schaut euch bitte das hier mal an:




Man kann diskutieren, ob das Linke-Wahlprogramm nicht finanzierbar ist, man kann auch die Thematik Lafontaine-SPD aufgreifen, aber warum zum Teufel muss man dem Volk andauernd auf die Nase binden, Lafontaine hätte damals "hingeschmissen"?
Wie manipulativ ist das denn bitte? Ich habe absolut nichts dagegen, wenn die Linken für ihr Programm (das Programm finde ich ziemlich gut) oder ihr Personal (Ex-Stasi-Mitglieder braucht und will niemand) kritisiert werden, aber warum geht das denn nicht auf sachlicher Ebene? Das Vorgehen von diesem netten Herrn Frey (großartig: "Wenn sie mit dem 'anständig' mich gemeint haben, so weise ich das von mir...") ist unverschämt und beleidigend.
Wenn solche Krawallmacher mit jedem Politiker so herumspringen würden, würde die Sache vielleicht etwas anders aussehen. Aber wer sich auch nur einmal den Kuschelkurs der Moderatorinnen bei Auftritten von Angela Merkel bei Anne Will und v.a. bei Maybrit Illner angeguckt hat, der muss sich doch ernsthaft fragen, ob hier nicht mit zweierlei Maß gemessen wird.
Fast noch schlimmer als das Interview selbst, ist allerdings das furchtbare Nachtreten von Peter Frey, der sich damit brüstet, mit Lafontaines Hinschmeißen dessen "wunden Punkt" gefunden zu haben und von einer "dünnhäutigen" Reaktion und einem "Ausraster" zu sprechen.
Ich bin mir nicht sicher, ob Frey das selbe Interview geführt hat, das ich gesehen habe, aber in meinem Interview hat Lafontaine beim ersten Mal noch sehr gelassen auf die Vorwürfe reagiert und das Ganze sachlich erläutert. Beim zweiten Mal wurde er dann etwas harscher, aber von "Ausrasten" zu sprechen, halte ich für völlig übertrieben.

Ich denke, im Umgang mit der Linken muss in nächster Zeit einiges aufgeholt werden, auch die SPD sieht sich ja immer wieder solchen Attacken aus dem Medien-Lager ausgesetzt. Dazu verweise ich auf die Nachdenkseiten, die völlig zurecht die Frage stellen, "Warum wehren sich die Linken nicht?".

Einen kleinen und guten Kommentar gibt Volker Pispers dazu ab (von vorne bis hinten sehenswert: "Wählen wir doch mal den Westerwelle, der hatte noch nie recht.").

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen